Die Kirche in Groß Lüben
Die Groß Lübener Kirche ist ein neugotischer Backsteinbau von 1903/04.
Als die Kirche gegen Ende des 19. Jahrhunderts zu klein wurde, entschloss sich die Gemeinde zu einem Neubau. Für die Planung wurde der königliche Baurat Stoof verpflichtet. Die Bausumme für die Kirche betrug etwa 50.000 Mark. An der Westseite setzte der Architekt einen etwa 40 Meter hohen, mit einem Spitzhelm bekrönten Kirchturm, in dem sich auch das eindrucksvolle Portal der Kirche befindet. Der Turm galt bis zu seiner Zerstörung 1984 als der „spitzeste“ Kirchturm der Prignitz und bot eine herrliche Aussicht über die Niederung des kleinen Flüsschens Karthane und über die Elbtalaue.
Für die Gestaltung des Innenraums wurde der preußische Hofmaler August Oetken gewonnen, der für die Ausmalung verantwortlich zeichnete und auch die Kirchenfenster schuf.
Aus dem Vorgängerbau erhalten blieb eine hölzerne Truhe von 1502, an deren Innendeckel Holzschnitte Szenen aus dem Leben von Heiligen zeigen. Die Eichenholztruhe von 1502 wurde 2014 restauriert.
Bei einem Sturm in der Nacht vom 11. auf den 12. Juli 1984 stürzte die Spitze des Kirchturms ein und beschädigte dabei auch das Dach des Kirchenschiffes. Als Ersatz wurde dem Turm ein flaches Notdach aufgesetzt. Von 2009 bis 2012 erfolgte die Instandsetzung von Kirchenschiff und Turm. Seit dem 12. Oktober 2012 krönt nun wieder eine nach historischem Vorbild geschaffene Kirchturmspitze den Turm.
Die ursprüngliche Orgel von 1884 von Friedrich Hermann Lütkemüller aus Wittstock wurde 1904 umgesetzt nach Klein Lüben. Die jetzige Orgel ist ein Neubau von 1904 von den Gebrüdern Dinse aus Berlin.