Die Kirche in Schönhagen

Feldsteinbau, Mitte 15. Jh. Der schiffsbreite Westquerturm über Gesimshöhe leicht eingezogen, die gekuppelten Schallöffnungen unter breiten Spitzbogenblenden. Die Fenster des Kirchenschiffes im 19. Jh. verändert, ein zugesetztes Nordportal mit Backsteineinfassung.

Innen ein Kanzelaltar, 1. Viertel 18. Jh., von Heinrich Joachim Schultz aus Havelberg.

Die Orgel 1885 von Albert Hollenbach aus Neuruppin.

Text: © Lukas Verlag

Die Kasel aus Schönhagen

Die Kasel, Foto: Prignitz-Museum Havelberg

Die Kasel aus Schönhagen (ein liturgisches Gewand) aus dem 15. Jahrhundert befindet sich seit 1907 im Prignitz-Museum Havelberg. Sie wurde damals vom Pfarrer Heimbach aus Schönhagen in das Museum gegeben und wird in Ausstellungen gezeigt.

1995 erfolgte eine Restaurierung, dabei stellte man fest, dass der Oberstoff aus Atlashalbseide einst von hellroter Farbe war. Der Unterstoff ist aus blauem Leinen. Das applizierte Kruzifix ist eine Reliefstickerei mit Gold-, Silber- und Seidenfäden. Der Körper Christi ist plastisch modelliert. Die Heiligenfigur am Fuß des Kreuzes zeigt einen heiligen Laurentius mit seinem Attribut Gitterrost.

Möglicherweise ist die Kasel im 17. Jahrhundert aus dem Havelberger Dom oder der Stadtkirche St. Laurentius in die Dorfkirche Schönhagen gelangt, denn Schönhagen gehörte zu den Dörfern des Havelberger Domkapitels. In den Visitationsabschieden ist 1600 in Schönhagen ein "grundamaßken meßgewandt", also eine grüne Kasel aus Damaststoff erwähnt.