Wort zur Woche

von Pfarrerin Friederike Trapp

Welches Tier wäre ich wohl?

Eine scheinbar merkwürdige Frage, aber ich habe in dieser Woche gleich dreimal darüber nachgedacht: Einmal haben Freunde mich auf die Frage gebracht: „His Dark Materials“, eine Buchreihe von Philip Pullman wurde als Serie verfilmt und in dieser Welt haben alle Menschen einen Begleiter in Tiergestalt, einen sogenannten Dæmonen, der immer bei ihnen ist und in seiner Form auf den Charakter des Menschen hinweist. Die Freunde fragten: Welches Tier hättest Du an Deiner Seite? Gute Frage...

Das zweite Mal wünschte ich mir in einer Situation einen Patronus, wie bei Harry Potter, der mich beschützen könnte. Aber, wie hätte der ausgesehen? Ich wusste es nicht. Das hat in mir gearbeitet.

Und so stellte ich ein paar Tage später einer Gruppe, die ganz neu zusammenarbeitet, die Frage: Welches Tier seid ihr in der Gruppe? Welche Eigenschaft habt ihr, wie das Tier, oder welche wollt ihr euch von einem Tier leihen, damit ihr hier gut arbeiten könnt? Alle durften sich ein kleines Plastiktierchen aus einer großen Sammlung heraussuchen und etwas dazu sagen: die eine nahm den Skorpion, weil sie auch mal den Stachel ausfahren kann, wenn´s eng wird. Der andere nahm den Elefanten, weil er so gut zuhören möchte, wie man es mit den großen Ohren könnte. Und ich? Ich nahm den Flamingo, weil der so schön ruhig auf einem Bein da stehen kann, eine Ruhe, die ich gern hätte. Und weil er so bunt ist, wie ich auch.

Ob der Flamingo wohl mein Dæmon oder Patronus wäre, weiß ich nicht. Aber mir hat es Freude gemacht, darüber nachzudenken, welche Eigenschaften ich schon von Gott mitbekommen habe und welche ich mir noch bei anderen abschauen kann. Ein tierisches Vergnügen.

Welches Tier wärst Du wohl? Oder noch genauer: Welches Tier hättest Du gern an Deiner Seite, welche Charaktereigenschaften würdest Du Dir von welchem Tier leihen, oder welche Charaktereigenschaften hättest Du mit Deinem Tier gemeinsam?

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