Wort zur Woche

von Pfarrerin Friederike Trapp

Neulich fand ich diesen Spruch von Hermann Lahm im Internet und musste lachen: „Winterschlaf geht über in die Frühjahrsmüdigkeit, Frühjahrsmüdigkeit wird im Sommer zur Hitzemattigkeit, Hitzemattigkeit mutiert im Altweibersommer zur Herbstschlappheit, Herbstschlappheit wandelt sich im Spätherbst zum Winterschlaf.“

Endlich jemand, der mein Gefühl versteht. Gefühlt bin ich nämlich ganz-Jahres-dauer-müde und suchte schon immer nach den Äquivalenten zum Winterschlaf, nun endlich kenne ich sie.

Jetzt im Herbst, wo auch schon mal wieder „Schietwedder“ ist und ein Feuer im Kamin wohlige Wärme verbreitet, habe ich wenigstens nicht mehr so ein schlechtes Gewissen wie im Sommer, wenn ich am Sonntagnachmittag auf dem Sofa einschlafe und den halben Abend verdöse.

Aber warum hat Schlafen eigentlich so einen schlechten Ruf in unserer Gesellschaft? Als eine Klassenkameradin damals in die Bewerbung unter Hobbies „Schlafen“ schrieb, rieten ihr alle davon ab. Kein Unternehmen würde das gutheißen. Sie kapitulierte, schrieb „Lesen“ und bekam den Platz. Ob es mit „Schlafen“ auch geklappt hätte, weiß ich nicht, aber mir blieb diese Geschichte im Kopf und bis heute muss ich daran denken, wenn mich jemand nach meinen Hobbies fragt und ich nicht „Schlafen“ antworten mag.

Schlaf ist dabei so wichtig. Fragt mal Eltern von kleinen Kindern! Oder Menschen, die nachts keine Ruhe finden, weil die Sorgen mit dem Morgengrauen immer größer werden. Erholsamer und ausreichender Schlaf ist überlebenswichtig für uns Menschen.

„Den Seinen gibt´s der Herr im Schlaf“ (frei nach Psalm 127,2) – auch biblisch ist am Schlaf nix ehrenrühriges. Im Gegenteil: auch wenn wir schlafen, kann Gott uns nahe kommen. Also wünsche ich uns allen eine geruhsame Herbstzeit mit vielen Momenten der Entspannung, der Erholung, der Gemütlichkeit und des Müßigganges.

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Kommentar von W.Nier |

Das "Feuer im Kamin" wird demnächst sehr teuer werden.

Bitte rechnen Sie 7 plus 7.