Moment Mal

von Superintendent i.R. Peter Heß

Staunen und Danken

Der Frühling bricht sich Bahn. Manchmal kann man das Wachsen der Frühlingsblüher und der vielen Knospen hören und sehen. Tage, an denen es die Sonne richtig gut meint oder wenigstens immer wieder die Wolken aufbricht, lassen das Herz aufgehen.

Die Passions– bzw. Fastenzeit hat begonnen, obwohl die weihnachtliche Zeit noch nicht lange zurückliegt. Aber was rede ich. Auch wenn sie im Kalender abschließt, so endet sie doch nie. Schließlich hat sich Gott in dem Kind in der Krippe geerdet, damit wir, eine ganze Welt, nicht mehr „gottlos“ sein müssten! Das versuchen wir nun in dieser Zeit auf Karfreitag und Ostern hin neu und staunend zu begreifen.

Jesus Christus teilt unser Leben. Er kümmert sich um unsere Not und Angst. Er kennt Sorgen und Schmerzen. Er sieht unsere Tränen. Unsere Schuld, unser Scheitern und Versagen, da wo wir uns selbst, einander und Gott nicht gerecht werden, verwendet Jesus nicht gegen uns. Er lädt immer wieder ein, alles IHM anzuvertrauen. Wir dürfen SEIN Erbarmen und SEINE Vergebung erbitten und einander schenken. Wir dürfen IHM jede Not sagen. Wir dürfen IHM  alles anvertrauen ob einsam oder gemeinsam. So sind wir auch einander immer nahe.

Unser Beten hört aber nicht an unserer Haustür oder Kirchentür auf. Kein Gottesdienst, kein persönliches Gebet ohne dass wir Krieg und Katastrophen und Friedensbemühungen und Menschen die bei uns Schutz suchen in Gottes liebenden Hände legen können. Unser Gebet muss an keiner Grenze halt machen. Da gibt es keine „inneren Angelegenheiten“. Betend und vertrauend überschreiten wir gefahrlos alle Grenzen und ahnen vielleicht nicht was dadurch geschieht.

Jesu Kommen in unsere Welt, unser Vertrauen und Hoffen auf IHN sind die besten Möglichkeiten „politischer Einmischung“. In vielen Parlamenten gibt es Gruppen von Christen, die sich zum Gebet zusammenfinden, weil sie wissen, dass Gottes Handeln nötig ist und SEINE Gedanken gebraucht werden. Christen in der Ukraine erzählen von Erfahrungen der Hilfe und des Eingreifens Gottes. Gleichermaßen erleben Christen im Erdbebengebiet und im Iran in ihrer großen Bedrängnis Gottes Gegenwart und Hilfe. Immer sind es auch Menschen, die zu Helfern Gottes werden.

Der Frühling bricht sich langsam Bahn bis er seine ganze Schönheit, die der Schöpfer hineingelegt hat, aufblühen lässt. Gott hat mit dem Sterben Jesu am Kreuz nicht aufgehört. Er hat an Ostern unzerbrechliches Leben aufbrechen lassen.

Wir haben allen Grund zu hoffen, zu schreien, aber auch zu staunen und zu danken. Der Spruch dieses Monats unterstreicht es: Was kann uns scheiden von der Liebe Christi!“ (Römer 8, Vers 35)

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