Moment Mal

von Administrator

Sicher kennen das viele: da erzählt jemand, warum er mit Glauben, Kirche und Bibel nichts anfangen kann. Manchmal ist als Begründung zu hören: Ich wurde halt nicht so erzogen.
Stimmt, da ist eine Menge dran. Wir Menschen machen unseren Eltern viel nach. Nicht alles, und manches auch gerade nicht. Aber sie sind Vorbild! Ich habe auch durch meine Eltern Jesus und den christlichen Glauben kennengelernt. Durch sie habe ich gesehen, wie so ein Leben läuft bzw. laufen kann. So hatte ich es nicht schwer, ja zu sagen zu Gott und zu einer Beziehung zu ihm.

Aber das ist kein Automatismus. Es gibt auch Menschen, die den Glauben im Elternhaus kennengelernt haben und dann doch einen anderen Weg durch das Leben wählen.
Ebenso gibt es Menschen, die keine „religiöse Sozialisation“ haben und dann doch anfangen, nach Gott zu fragen. Kinder, Jugendliche und Erwachsene. Manchmal ist es eine Krise, in der sie Halt suchen. Manchmal. Irgendwann hatten sie mal was gehört und gleich wieder abgetan, weil es ihnen damals gut ging.

Und dann gibt es Menschen, wo Gott plötzlich dazu kam, wie ein neuer Nachbar, der an der Tür klingelt und sich vorstellt und von nun an als guter Freund nicht mehr wegzudenken ist.
Denen, die in Not geraten sind und sich nun an Gott festhalten, mag mancher vorwerfen: Ja, wenn alles nicht mehr hält, greift man nach jedem noch so dünnen Strohhalm. Und wenn es der Glaube an Gott ist, dem man lange selber kritisch gegenüberstand.

Gott hat damit kein Problem, Notnagel zu sein. Er lädt sogar ein: „Wenn du keinen Ausweg mehr siehst, dann rufe mich zu Hilfe! Ich will dich retten, und du sollst mich preisen.“ (aus Psalm 50, Vers 15).

Wie ist es mit denen, wo Gott einfach da ist wie der neue Nachbar? Einbildung? Letzter Strohhalm? Eher nicht. Da ist einfach das Spüren: hier ist einer, den ich bisher übersehen habe. Auch wenn es mir gut geht, lasse ich mich auf ihn ein. Und entdecke vielleicht, dass hinter allem Guten Gott steckt. Das ist schon eine uralte Erfahrung. In Psalm 65, Vers 12 kann man lesen: „Herr, Gott, deine Spuren triefen von Segen.“ Fußspuren – ich weiß, da ist jemand, auch wenn ich ihn nicht sehen kann.

Es überrascht mich jedes Mal, wenn Menschen, die lange ohne Gott gelebt haben, erzählen, dass sie ihm begegnet sind und nun an ihn glauben. Auch das sind für mich Fußspuren, die Gott hinterlässt.

Vielleicht finden wir ja auch in diesem Jahr Gottes „Fußspuren“ in unserem Alltag, Zeichen seiner Gegenwart, seiner Liebe zu uns.

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