Wort zur Woche

von Pfr. Alexander Bothe

Seid erfinderisch!

Im Religionsunterricht sammeln wir Ideen: „Nehmt nur, was ihr zum Leben braucht!“, „Beschützt die Welt!“, „Seid erfinderisch!“.

Die Frage lautete: Wie müsste der Auftrag Gottes an die Menschen heute lauten? In der Bibel hatten wir gelesen, dass Gott den Menschen wie einen Verwalter über seine Schöpfung eingesetzt hat. Irgendwie leuchtet allen ein, dass es schlecht ist, wenn wir als Menschen die Natur schädigen statt sie zu schützen. Bei den Ideen, wie Gottes Auftrag heute wohl lauten würde, gefiel mir der Vorschlag „Seid erfinderisch!“ Erfinderisch bin ich ja schon dann, wenn ich mir überlege, was ich heute anders machen könnte als gestern – dafür muss ich kein Albert Einstein sein. Ich finde, die Schüler haben recht, ein jeder kann und soll erfinderisch sein: Wie kann ich die wunderbare Schöpfung schützen, statt sie auszubeuten und zu schädigen? Welchen Beitrag kann ich persönlich zur Reduzierung der Treibhausgasemissionen leisten?

Diese Frage stellt sich auch unsere Kirche. Sie hat im vergangenen Herbst ein Klimagesetz beschlossen, dass für alle evangelischen Kirchengemeinden gilt. Bereits ab diesem Jahr dürfen keine Heizungen auf fossiler Basis mehr in kirchlich genutzte Gebäude eingebaut werden. Ab nächstem Jahr darf nur noch Ökostrom bezogen werden. Ab übernächstem Jahr wird eine kircheninterne CO2-Abgabe fällig. Mit diesen Mitteln sollen zum Beispiel Heizungsumstellungen gefördert werden.

Die Kreissynode des Kirchenkreises Prignitz hat jüngst beschlossen, einen Bündelvertrag für Ökostrom aushandeln zu lassen. Dann wird der Strom günstiger. Außerdem wird gewährleistet, dass es sich um zertifizierten Ökostrom handelt, der die Energiewende wirklich voranbringt.

Mit den Religionsschülern hatte ich auch darüber gesprochen, welche besonderen Eigenschaften Menschen haben im Vergleich zu anderen Geschöpfen. „Erfinderisch sein“, war auch hier eine der Antworten. Das überzeugt mich. Und ich habe keine Ausrede mehr. Ich kann mit etwas einfallen lassen, wie ich morgen weniger Treibhausgase zu verantworten habe als heute – und meinen Beitrag leiste, die Schöpfung zu bewahren.

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