Wort zur Woche

von Pfarrer Norbert Merten

Welchen Weg gehen wir?

An diesem Wochenende ist der letzte Sonntag im Kirchenjahr, man nennt ihn Totensonntag oder auch Ewigkeitssonntag.

„Totensonntag“ blickt auf das, was uns jetzt bewegt. Wir denken an unsere Verstorbenen. Viele vermissen schmerzlich ihre Lieben. Dazu gehen wir auf die Friedhöfe. In dieser Zeit werden die Gräber für den Winter bereitet. Gut, dass wir solche Orte der Trauer haben. Sie helfen uns, Stück für Stück zu verarbeiten, was geschehen ist. Dabei können wir auch entdecken, dass das Leben noch mehr für uns bereithält.

„Ewigkeitssonntag“ blickt in die Zukunft. Was füllt uns mit Hoffnung? Mit was können wir rechnen, wenn dieses zeitliche Leben sein Ende findet? Gibt es ein erfülltes Leben im Reich Gottes? Werden wir uns einmal dort wiederfinden?

Seit dem Frühjahr dieses Jahres wird alles, was uns bewegt, mitbestimmt von dem unberechenbaren Wirken des Corona-Virus. Überall auf unserer Erde spüren wir Menschen in dieser Zeit besonders deutlich, wie verletzlich das Leben ist. Auch in unserem Land wünschen wir uns möglichst gute Gesundheit für uns und unsere Lieben. Wir versuchen, vorsichtig und rücksichtsvoll zu leben. Wir überlegen genau, mit wem wir gerne zusammenkommen möchten. Was würde uns guttun? Wann ist was möglich? - Wie wichtig ist es, dass wir aneinander denken; und dann auch in möglichst guter Weise einander begleiten und füreinander da sind.

Der Corona-Virus ist aber nicht das Einzige, was uns Sorgen bereitet. Ich denke da z.B. auch an das weite Feld der Umweltbelastungen. Viele Fragen ergeben sich daraus für unsere Zukunftsgestaltung: Welche Auswirkungen werden wir noch zu spüren bekommen wegen der Mikroplastikbelastung, die immer mehr zu nimmt? Werden wir unser Wasser auch in Zukunft noch sauber bekommen? Werden wir einen guten Weg für den Umgang mit der Kernenergie finden? Welche Auswirkungen wird die weitere Erderwärmung mit sich bringen? – Vieles kommt auf uns zu, und wo wir noch keinen Ausweg sehen…

Dabei ist in uns Menschen so viel angelegt, was uns helfen möchte, das Leben möglichst gut zu gestalten.

In all unserem Tun, so denke ich, sollten wir uns immer wieder an Gott erinnern, ihn suchen und mit ihm rechnen. Hat er nicht alles Leben begründet; und erhält es bis zum heutigen Tag? Wenn Menschen ohne Gott leben wollen, werden sie dann das Lebensziel verfehlen?

Über diesen Sonntag steht das Wort aus Jesaja 43,11 als Losung, in dem uns Gott zuspricht: „Ich bin der HERR, und außer mir ist kein Heiland.“ – Er hat alles, was uns oft fehlt: Kraft und Hoffnung und Geduld. Und er verspricht, uns alles zu geben, was wir brauchen. Da wird dann Freude in uns geweckt, wenn wir auf unserm Weg entdecken, wir sind beschenkt…

Wir können mit Gott gemeinsam schwierigste Vorhaben zu einem guten Ende führen. Doch, das Leben verläuft nicht immer nach Plan. Gott will auch an unserer Seite bleiben, wenn es nicht so kommt, wie gewünscht.

Letztendlich werden wir dann mit Gott überwinden. Bleiben sie hoffnungsvoll!
Das wünscht ihnen Pfarrer Norbert Merten.

Zurück

Einen Kommentar schreiben

Bitte rechnen Sie 6 plus 2.