Wort zur Woche

von Pfr. Alexander Bothe

Die guten Vorsätze

40 % der Befragten einer Umfrage hatten angegeben, für das neue Jahr gute Vorsätze zu haben. Die meisten nannten an erster Stelle den Abbau von Stress und mehr Zeit für die Familie. Immerhin 19 % wollten weniger fernsehen und 11 % mit dem Rauchen aufhören. Durchschnittlich zwei bis drei Monate halten solche guten Vorsätze an, hat eine Untersuchung gezeigt. Andere lassen es mit den guten Vorsätzen lieber gleich bleiben. Die Enttäuschung wird umso größer, wenn man es wieder einmal nicht geschafft hat. Man ist zerrissen zwischen dem guten Willen und den Schwierigkeiten, die sich in den Weg stellen.

Auf solch eine Zerrissenheit spielt die Jahreslosung für das Jahr 2020 an. Jedes Jahr wählt die ökumenische Arbeitsgemeinschaft für Bibellesen einen besonders prägnanten Satz der Bibel aus. Für dieses Jahr lautet der Satz: „Ich glaube, hilf meinem Unglauben!“ Ein verzweifelter Vater sagte das zu Jesus, als er ihn um Hilfe bat wegen seines kranken Kindes. Hin- und hergeworfen war er zwischen Vertrauen und Zweifel. Sein Stoßseufzer war eine Reaktion auf den herausfordernden Satz, den Jesus zuvor geäußert hatte: „Alles ist möglich für den, der glaubt!“

Glaube entfaltet eine große Kraft, denn wer glaubt, vertraut nicht nur auf die eigenen, sondern auf Gottes Möglichkeiten. Der Vater des kranken Kindes zeigt, dass man sich mit seinem Zweifel genauso wie mit seinem Glauben an Gott wenden kann. Glaube und Zweifel sind Zwillinge. Ehrlichkeit hilft. Das gilt auch für gute Vorsätze. Gut, wenn man ehrlich mit den eigenen Schwächen ist und trotzdem die Hoffnung nicht aufgibt, erst recht bei dem guten Vorsatz, den wir uns vielleicht alle für das neue Jahr gemacht haben: Für weniger CO2 verantwortlich zu sein. Weniger Auto fahren, weniger tierische Produkte konsumieren, Urlaub ohne Flugzeug, zu einem Ökostromanbieter wechseln. Schaffe ich das? Und wenn ich es schaffe: Hilft es gegen den Klimawandel?

Der Zweifel, dass der eigene Beitrag zu gering ist, sollte nicht hindern, wenigstens diesen Beitrag zu leisten. Ein paar leicht umsetzbare Tipps zum CO2 -Sparen gibt es übrigens auf www.utopia.de.

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